Am 12.09. fand der deutsche Orgeltag 2021 statt, nachdem die Orgel heuer bereits zum "Instrument des Jahres" gekürt wurde. Zu diesem Anlass fanden in vielen Orten zahlreiche Aktionen rund um die Orgel statt, wie Orgelführungen oder Konzertabende.
In St. Clemens spielte Kirchenmusiker Laurent Wehrsdorf ein Orgelkonzert auf der historischen, romantischen Maerz-Orgel von 1906 (II/24). Das Instrument eignet sich besonders gut für Werke der deutschen und französischen Romantik. Dementsprechend war auch die Stückauswahl für das Konzert getroffen: die Eröffnung machte Eugene Gigouts "Teufelstoccata", die Toccata in h, gefolgt vom furiosen "Dies irae" von Harald Feller aus den Drei gregorianischen Paraphrasen, thematisch an der gleichnamigen Sequenz angelehnt. Ruhigere Töne erklangen bei Rheinbergers meldoischem "Provencalisch", welches von einem Komponisten aus der Ars-nova-Zeit inspiriert wurde (Guillaume de Machaut). Bei Charles Tournemire's Fantaisie-Choral "Veni Sancte Spiritus" aus L'Orgue mystique konnte man den heiligen Geist herabwehen spüren. Das Konzert gipfelte in Franz Liszt's virtuosem "Präludium und Fuge über B-A-C-H". Zu allen Werken steuerte Angelika Berchtold-Mayr zur Musik passende Psalmen, Texte und geistliche Impulse bei, die einen stimmigen Abend abrundeten.
Als beruhigende, ausklingende Zugabe füllte "Was Gott tut, das ist wohlgetan" (aus der Trauerode, op. 145/1 von Max Reger) mit sanften Klängen die Kirche.
Mit rund 50 Zuschauern war das Konzert zum "Tag der Orgel" erfreulicherweise ordentlich besucht. Einen genauere Beschreibung der aufgeführten Literatur finden Sie im untenstehenden "Detaillierten Konzertprogramm" oder im Video. Das "digitale" Konzert wurde bereits vorher aufgenommen und zeitgleich mit dem Konzertbeginn als LiveStream veröffentlicht.