Hauptwerk
Bourdon 16'
Principal 8'
Tibia 8'
Viola da Gamba 8'
Salicional 8'
Octav 4'
Rohrflöte 4'
Superoctav 2'
Mixtur 2 2/3'
Trompete 8'
Schwellwerk
Geigenprincipal 8'
Lieblich Gedeckt 8'
Violine 8'
Dolce 8'
Vox coelestis 8'
Fugara 4'
Traversflöte 4'
Cornett 2 2/3'
Oboe 8'
Pedal
Subbass 16'
Violon 16'
Oktavbass 8'
Cello 8'
Posaune 16'
Spielhilfen und Koppeln
Hauptwerk: Superoctav, II-I, Super-II-I
Schwellwerk: Superoctav, Suboctav
Pedal: I-Pedal, II-Pedal
Crescendowalze, Schweller, 2 Freie Kombinationen, Principalchor, Gambenchor, Flötenchor, Zungenplenum, Tutti
Im Jahre 1906 wurde unsere Orgel von dem bekannten königlich bayerischen Hoforgelbauer Franz Borgias Maerz aus München mit pneumatischen Trakturen erbaut. Seine Firma erbaute um die 400 Orgeln vor allem im süddeutschen Raum, 50 allein für München.
Im Jahre 1973 erfolgte an unserer Orgel dann ein größerer Umbau. Der romantische Klang sollte durch Hinzufügen barocker Register aufgehellt werden. Der damalige Pfarrer und die Kirchenverwaltungsräte konnten Gott sei Dank weitreichendere Änderungen am Pfeifenwerk verhindern. Die Traktur wurde auf Elektropneumatik umgestellt, die originale Windversorgung entfernt und das Gehäuse in der Höhe gekürzt, um mehr Licht für den Kirchenraum zu gewinnen. Die Beschattung (Fenster-Vorhang) wurde deswegen ebenfalls entfernt.
Im Laufe der Jahre verschmutzte das Instrument zusehends,
ungehinderte Sonneneinstrahlung, Wassereinbrüche vom Dach und vom rückwärtigen
Fenster sowie eine mangelhafte Luftversorgung führten zu einem Gesamtbild, das eine
Instandsetzung des Instruments zwingend erforderlich machte.
Im Jahre 2000 zu Beginn der Kircheninnenrenovierung wurde das Instrument von der renommierten Firma "Freiburger Orgelbau" abgebaut und grundlegend saniert.
Im Jahre 2006 als Schlusspunkt der Gesamtrenovierung der Kirche kam die Orgel wieder an ihren angestammten Platz zurück. Ziel der ausgeführten Arbeiten war es, so weit wie möglich wieder den klanglichen Originalzustand herzustellen. Die 1973 entfernte Vox coelestis und die beiden (im ursprünglichen Dispositionsentwurf von Maerz vorgeschlagenen) Zungenstimmen Trompete und Posaune wurden stilgerecht als neue Register ergänzt, die elektro-pneumatischen Trakturen überholt, die Luftversorgung wiederhergestellt und das Orgelgehäuse auf die ursprüngliche Höhe zurückgeführt. Seitdem erfolgt eine jährliche Wartung durch die Firma "Freiburger Orgelbau".
Im Jahre 2021, welches von den Landesmusikräten in Berlin zum „Jahr der Orgel“ erklärt wurde, hat die Kirchenverwaltung veranlasst, den aus dem Jahre 1973 stammenden elektrischen Spieltisch gemäß den neuesten Brandschutzrichtlinien durch die Firma "Freiburger Orgelbau" zu aktualisieren.
Heute kann die Orgel ebenso gefühlvoll leise wie auch majestätisch und feierlich erklingen. Mit ihrer breiten Palette an 8-Füßen eignet sich das Instrument besonders gut für romantische Werke von z.B. J. G. Rheinberger, M. Reger oder auch C. Franck. Sie gehört zu den größeren noch erhaltenen Maerz-Orgeln, die den zweiten Weltkrieg und den
ständigen Wechsel der Klangideale glimpflich überstanden hat, und gibt beeindruckend Zeugnis von den Klangwelten einer vergangenen Epoche.
Im Altarraum befindet sich noch eine elektronische Orgel von Content. Diese wird beispielsweise bei Konzerten zur Chorbegleitung verwendet. Gelegentlich spielen auch zwei Organisten gleichzeitig/im Wechsel, einer von der Empore, der andere unten.